Die Integrale Politik stellt ihre Organisation auf die Prinzipien der Selbstorganisation um.
Hier berichten wir in lockerer Folge von dieser Reise.
Was zunehmend wahrnehmbar und sichtbar wird
Weitere Kreise haben in den ersten Wochen des neuen Jahres ihre Links zum inneren Kreis gewählt. So unter anderen der Gesundheitskreis – begleitet durch Mitglieder des Phönix – sowie der Politische Ausschuss, welcher von Kathrin Schelker durch ein soziokratisches Wahlverfahren geführt worden ist.
Auch unser IP-eigenes Nachschlagewerk zu Selbstorganisation ist gewachsen. Im Wiki-Prototyp finden sich neben strategischen Informationen und solchen über die Prozesse auch Ideen zur selbstorganisiserten Zusammenarbeit in off- und online-Räumen. Das Wiki ist für alle aktiv mitwirkenden Mitglieder einsehbar, die in Login für die IP-Kommunikationsplattform nutzen.
Eine weitere – öffentlich sichtbare – Informationsquelle sind die sehr empfehlenswerten Erklär-Videos zu Selbstorganisation auf dem YouTube-Kanal der IP.
Was herausfordernd ist und uns heraus-fördert
Beim Einführen und Leben von Selbstorganisation handelt es sich nicht um ein weiteres, neues und einfaches Zusammenarbeitsmodell, sondern vielmehr um eine Entwicklung während derer wir uns selbst als Organisation als auch als Menschen immer mehr uns selbst bewusst werden. Und das führt auch immer wieder zu Spannungen und Herausforderungen auf mindestens drei Ebenen.
- Beziehungsebene; wie gelingt es uns, reflektierte Beziehungsräume zu gestalten, wenn wir mit unseren diversen, bunten, inneren Welten aufeinandertreffen. Wie können wir Konflikte Spannungen halten, gut Zuhören und voneinander lernen und in Beziehung bleiben
- Individuelle Ebene; wie gelingt es mir, mich selbst zu führen und mich einzubringen. Wie gut bin ich im Selbstkontakt und mir meiner selbst und meiner Bedürfnisse, Erwartungen, Motive und der Art, wie ich diese transportiere, bewusst.
- Gestaltungsebene; wie gelingt es uns, die Multiperspektivität im Sinne des Ganzen zu navigieren und proaktiv zu sein.
Wie wir damit umgehen
Wir aus dem Phönix erleben dies auch in unserer bunten Zusammenarbeit und nahmen uns daher eine Sitzung lang Zeit, aus der Metaebene unser gemeinsames Tun und Sein zu beleuchten. In Form von Retrospektiven bieten wir zudem Rückblick/Standortbestimmung/Learnings auch für die Kreise an.
Anfangs Jahr fand eine Retrospektive moderiert durch Barbara Küchler und Bianca Merz im inneren Kreis der IP Zürich statt. Dabei wurde erkannt, dass bei Projekten ein guter Austausch sowie das Beachten der Ressourcen zentral ist.
Anfangs Februar gestaltete Barbara Küchler einen Tag in Steckborn anlässlich welchem IP-Mitglieder ihrem eigenen Konfliktverhalten und wie sich dies in Beziehungen auswirkt, auf die Spur kommen konnten. Es war ein intensiver Tag voller Selbstkontakt und –reflexion mit sehr eindrücklichen Erkenntnissen sowohl auf der persönlichen als auch der Beziehungsebene.
Aktuell sind wir daran, uns zu überlegen, in welcher Form die wertvollen Lernerfahrungen in den inneren Kreis – und damit zur Verfügung aller IP-Beteiligten – gelangen. Auch dürfen wir uns bei Einladungen zu Anlässen und Retrospektiven sorgfältiger überlegen, wen wir einladen, damit niemand vergessen geht.
Wäre dieser Entwicklungsprozess was für dich?
Selbstorganisation ist ein steter Lern- und Entwicklungsprozess – ein sehr spannender und lehrreicher! Für jede persönlich und für uns als Gemeinschaft; wir dürfen lernen, mehr Führung und Verantwortung zu übernehmen. Und aus dieser Kraft auch im Aussen aktiv zu sein.
Wir haben gesehen, dass Selbstorganisation Lernfelder auf diversen Ebenen bietet. Ebenen, die für uns generell im Leben wichtig sind. Falls du nun auch Lust hast, dich aktiv einzubringen und mitzugestalten an, in und vor allem auch für die IP, dann freuen wir uns sehr über deine Kontaktaufnahme. Auch über Einschätzungen, Ideen zum Übergang in dies Selbstorganisation freuen wir uns.
