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Die kantonalen Abstimmungsvorlagen in Luzern vom 29. November 2020

1 – Verfassungsinitiative «Luzerner Kulturlandschaft»

Was die Vorlage will: Die Initiative verlangt eine Verfassungsänderung im Kanton Luzern.

Die Verfassungsinitiative legt allgemeine Grundsätze für den Schutz der Landschaft, die haushälterische Nutzung des Kulturlandes, das Eindämmen der Zersiedelung und die Förderung der Biodiversität fest. Die Landschaften und das Kulturland sollen erhalten und zukunftsfähig geschützt werden können. Ein sorgsamer und vorausschauender Umgang mit dem Boden sei gerade in Zeiten von Klimawandel und drohender Wasserknappheit bei Trockenperioden notwendiger denn je. Die Sicherung von wertvollem Kulturland wie die Fruchtfolgeflächen sei für die Lebensmittelproduktion notwendig.

Das integrale Zukunftsbild: Eine integrale Gesellschaft wirtschaftet nachhaltig und übernimmt Verantwortung für die Bewahrung und Entwicklung der Schöpfung bezüglich
Lebensvielfalt (Biodiversität) und Schönheit der Kulturlandschaft.

Abstimmungsempfehlung: JA

Unsere Überlegungen dazu:

  1. Die Absicht, im Kanton Luzern sorgfältiger mit Fauna und Flora, mit Biodiversität und dem Kulturland umzugehen, entspricht dem integralen Zukunftsbild.
  2. Die vorgeschlagene Änderung der Kantonsverfassung freut uns. Trauer und Wut kommen auf, wenn wir uns eingestehen, wie wir bis anhin unsere Landschaft zu kultivieren pflegten.

Das besondere Anliegen der IP:

Als integral-bewusste Menschen betrachten wir Mensch und Natur als Einheit. Deshalb ist für uns ein sorgfältiger Umgang mit der Landschaft sowie mit Flora und Fauna besonders wichtig. So können auch zukünftige Generationen auf diesem Planeten leben.


2 – Gesetzesinitiative «Luzerner Kulturlandschaft»

Was die Vorlage will:

Die Gesetzesinitiative umfasst die folgenden Bereiche:

  • Erhalt und Schutz des fruchtbaren Bodens, insbesondere der Fruchtfolgeflächen (FFF) für die regionale Produktion von gesunden Nahrungsmitteln und für die Eigenversorgung.
  • Schutz der Landschaft mit reizvoller und wohnlicher Siedlungsentwicklung unter Einordnung ins Landschafts- und Ortsbild.
  • Erhalt naturnaher Lebensräume für Pflanzen und Tiere und Sicherung der Artenvielfalt.
  • Verbindlichen Vollzug in der Raumplanung und beim Landschaftsschutz im Kanton

Das integrale Zukunftsbild: Eine Integrale Gesellschaft wirtschaftet nachhaltig und übernimmt Verantwortung für die Bewahrung und Entwicklung der Schöpfung bezüglich Lebensvielfalt (Biodiversität) und Schönheit der Kulturlandschaft.

Abstimmungsempfehlung: JA

Unsere Überlegungen dazu:

  1. Die Gesetzesinitiative geht zielgenau in die Richtung des integralen Zukunftsbildes.

3 – Gegenvorschlag des Kantonsrates zur Gesetzes- initiative «Luzerner Kulturlandschaft»

 

Abstimmungsempfehlung: NEIN

Unsere Überlegungen dazu:

  1. Die Gesetzesinitiative geht stärker in die Richtung des integralen Zukunftsbildes, als der Gegenvorschlag. Dieser verwässert das Anliegen der Initiative und lässt Hintertürchen offen, welche ermöglichen, weiterhin unsorgfältig und in erster Linie gewinnorientiert mit der Kulturlandschaft umzugehen.

Erklärung zum Vorgehen und zum Ziel des Politischen Kommentars

Der politische Kommentar der IP Luzern ist das Ergebnis eines Prozesses, mit dessen Hilfe integrale Positionen zu kantonalen Abstimmungsvorlagen gefunden werden. Dabei wird ermittelt, ob eine Vorlage einen Schritt in die Richtung einer Vision einer integralen Gesellschaft bedeutet, das heisst, einen Beitrag zur Transformation der Gesellschaft leistet, oder ob das Anliegen nur eine sich im Kreis drehende Variante des Bestehenden ist. Die Vorlagen werden vom Politischen Ausschuss der IP Luzern beurteilt, der für die Beurteilung der oben genannten Vorlagen zum ersten Mal die «vereinfachte Integralisierungsmethode» erfolgreich angewandt hat.

Das Ergebnis dieses Ermittelns findet Ausdruck in einer integralen Abstimmungsempfehlung, die dann ihre gewünschte Wirkung erzielt, wenn die Leserinnen und Leser sich animiert fühlen, mit ähnlichen, visionsorientierten Überlegungen zu ihrem je eigenen Ergebnis zu kommen. Das Ziel einer integralen Position ist es nicht, Recht zu haben, sondern die Menschen zu mehr Bewusstheit zu führen.

Die Verantwortlichen für diese Ausgabe sind: Gary Zemp, Gottlieb Schmid-Fäh, David Bussmann, Kathrin Schelker.

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