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Die eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober 2023

«Fortschritt besteht nicht in der Verbesserung dessen, was war, sondern in der Ausrichtung auf das, was sein wird.» Khalil Gibran

Der Politische Ausschuss der IP Schweiz hat beschlossen, für diese Wahlen einen Kommentar auszuarbeiten. Über verschiedene Blickwinkel und Überlegungen versucht er, Interessierten Auskunft zu geben und Entscheidungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Was die Wahlen wollen

Die National- und Ständeratswahlen in diesem Herbst sind die wichtigste richtungsweisende politische Festlegung auf eidgenössischer Ebene. Durch sie werden wesentliche Grundlagen für  demokratische Entscheidungen auf Bundesebene erneuert.

Bei den Wahlen stehen Delegierte aus der Bevölkerung Abgeordnete gewählt, welche in den kommenden vier Jahren die Anliegen ihrer Wählerschaft bei Entscheidungen auf Bundesebene vertreten sollen.

Befürworter:innen des jetzigen Wahlsystems begrüssen eine regelmässige Neuwahl unserer Vertretungen in den eidgenössischen Entscheidungsgremien, um möglichst erneuernd eine optimal repräsentative Vertretung aller Bevölkerungsschichten und Meinungsträger:innen zu gewährleisten.

Kritiker:innen des aktuellen Wahlsystems bemängeln, dass grosse Teile der Bevölkerung kaum reale Chancen haben, sich relevant in das Wahlprozedere einzubringen. Erschwerend kommt hinzu, dass die etablierten Strukturen anfällig sind auf finanzielle und lobbymässige Einflussnahme.
Ihrer Ansicht nach hat sich gerade in der vergangenen Legislaturperiode erwiesen, dass die Parlamente in wesentlichen gesellschaftlichen Fragen oft nicht allseitig informiert und zeitlich überfordert sind. Eine klare Orientierung an der Verfassung, weitgefächerte Überprüfungen an den Interessen unterschiedlicher Teile der Bevölkerung und unterschiedlicher sachlicher Meinungen seien übersehen worden.

Das integrale Zukunftsbild

“In einer Integralen Gesellschaft haben die Menschen Zeit, alle Informationen auf deren Resonanz hin zu überprüfen und sich darüber auszutauschen. Dadurch werden Menschen, die sich durch ihre innere Haltung und ihr Handeln für gewisse Aufgaben als vertrauenswürdig zeigen, sichtbar und können gewählt werden.”

Anregungen zum Wahlverhalten

Suche das Gespräch in offenen und gesellschaftlich vielfältigen Gemeinschaften.

Orientiere Dich über Informationsangebote, wie Parteiprogramme, SmartVote, persönliche Plakate, Podien, Wahlveranstaltungen aller Art.

Stelle konstruktive Fragen an die Kandidat:innen: zu ihren Interessen, ihren menschlich-weltanschaulichen Haltungen und Visionen sowie praktischen und politischen Handlungsmöglichkeiten.

Achte bei Auftritten von Kandidat:innen auf deren Umgang mit Themen und Fragen und ihre Lernbereitschaft in der Kommunikation mit Menschen, die andere Ansichten vertreten sowie andere Kompetenzen und andere Wissensvoraussetzungen mitbringen.

Lausche und beteilige Dich mit Deinem ganzen Wesen, mit Verstand, Herz und Bauch an diesem Deinem Wählen.

Unsere Überlegungen dazu

Wir ermutigen dich, zu wählen, auch wenn du dich überfordert fühlst.

Jedoch, wenn du keine Zeit findest, um dich zu informieren, ist es möglicherweise angemessener, von den Wahlen fernzubleiben.

Sei Dir bewusst, dass du in jedem Fall mitverantwortlich bist für die schweizerische Innen- und Aussenpolitik der kommenden 4 Jahre.

Das besondere Anliegen der Integralen Politik

Als Integrale Politik orientieren wir uns an unserer Vision

  • einer Gesellschaft, in der das Wohl aller Menschen, aller Tiere, aller Pflanzen und der ganzen Erde verwirklicht ist,
  • einer integralen Gesellschaft, die auf einem gewandelten Bewusstsein der Menschen basiert, die wissen, dass alles mit allem verbunden ist und dass genug für alle da ist und
  • deren Menschen aus einer konstruktiven, lebensbejahenden Verantwortung – aus der Intelligenz des Herzens – heraus handeln.

Überlegungen über den Wahltermin hinaus

Wie sind Wahl-Prozesse in unserer ‘demokratischen’ Gesellschaft und Gemeinschaft – aus Sicht der Vision einer integralen Gesellschaft – zu verstehen und in unsere alltägliche Orientierung und unser Verhalten einzuordnen?

Was wären mögliche Änderungen am oder gar Alternativen zum aktuell eingerichteten demokratischen Wahl- und Vertretungssystem in der Schweiz?  

Wie können wir als Einzelne, als Gruppierung, als politisch aktive Gesellschaft darauf hinwirken, 

  • dass politische Bewegungen vermehrt motiviert werden, im politischen Geschehen mitzuwirken?   
  • dass möglichst viele Blickwinkel und Interessen der Bevölkerung angemessen gewürdigt werden? 
  • dass jeder einzelne Mensch sich angesprochen und befähigt fühlt, mitzuwirken? 
  • dass gesellschaftlich relevante Entscheidungen vermehrt über eine ausgewogene Meinungsbildung zustande kommen?

Erklärung zum Ziel des Politischen Kommentars

Das Ziel des Kommentars ist es, die Leserinnen und Leser zu animieren, mit ähnlichen, visionsorientierten Überlegungen zu ihrem je eigenen Ergebnis zu kommen. Das Ziel einer integralen Position ist es nicht, Recht zu haben, sondern die Menschen zu mehr Bewusstheit zu führen.

Die Verantwortlichen für diese Ausgabe sind: Kathrin Schelker, Pascal Furrer, Pierrot Hans, Remy Holenstein, Tizian Frey

15 Antworten

  1. Liebe Kathrin, lieber Pascal, Pierrot, Remy und Tizian

    Ich habe mich sehr gefreut über euer Statement zu den Wahlen.
    Ich finde die Aussagen sehr treffend und umsichtig.
    Danke für eure sorgfältige Arbeit und euren grossen Einsatz zu diesem wichtigen Thema

    Hanspeter Bühler (IP Zürich), aktuell mehrheitlich im Wallis tätig

  2. Ich bin einfach immer wieder unendlich dankbar über den fundierten, achtsamen, konsequenten Kommentar! In dem Dschungel von Informationen bringt er Klarheit und bestärkt meinen eigenen Standpunkt! Übrigens leite ich ihn jeweils mehrfach weiter bis nach London!!!
    Herzlichen Dank
    Rosmarie Hammer Luzern

  3. Warum nicht wenigstens in den Kantonen, wo die IP aktiv ist, Wahlvorschläge für Kandidierende, welche den IP-Zielsetzungen am nächsten kommen, gemäss Ecorating, Smartvote oder so?

    1. Ja genau, dieser Meinung bin ich auch. Wie wählt man den sonst, wenn man politisch nicht aktiv ist?
      Nach dem sympathischsten Gesicht?

      1. Lieber Theo, Liebe Margrit , Liebe Judit. Gut kann ich diesen Wunsch nachvollziehen. So haben sich für dieses Nationalratswahlen ca. 5909 Kandidaten Verfügung gestellt. 25% mehr als 2019. Die Komplexität steigt enorm, das spricht wohl für sich.
        Hier möchte ich jedoch in das Bewusstsein rufen, dass der Politische Kommentar in Gänze Ehrenamtlich (Freizeit) arbeitet und sorgfältige Prozesse sehr aufwändig sein können. Die ehrenamtliche Arbeit betrifft alle Ämter in der IP, mit Ausnahme der Administration.
        Ich hoffe auf versöhnliches Verständnis.
        Alles Liebe
        David Bussmann
        Aktive IP Mitglied

  4. Sind das integrale Aussagen? Erinnert mich eher an Unterstufen-Niveau:
    „Wir ermutigen dich, zu wählen, auch wenn du dich überfordert fühlst.“
    „Jedoch, wenn du keine Zeit findest, um dich zu informieren, ist es möglicherweise angemessener, von den Wahlen fernzubleiben.“

    1. Liebe Susanne magst du wohl deinen persönlich Grund deiner Erinnerung ein wenig genauer erläutern? So bin ich durchaus neugierige. Dies jedoch bitte ohne Einteilungen in Niveaus, den ich tue dies bei deinem Kommentar genau so wenig, aus gegenseitigen Achtsamkeit. Ich danke herzlich.
      Alles Liebe
      David
      Aktives Mitglied der IP Schweiz

  5. Ich schliesse mich den votum von Theo Schmidt an: Warum nicht wenigstens in den Kantonen, wo die IP aktiv ist, Wahlvorschläge für Kandidierende, welche den IP-Zielsetzungen am nächsten kommen? Das wäre vermutlich für einige eine grosse Erleichterung…denn einfach nicht zu wählen, ist auch keine hilfreiche Variante!!

    1. Liebe Judith gerne weise ich auf meinen Kommentar bei Theo Schmidt und Margrith Tschanz hin.
      Alles Liebe
      David Bussmann
      Aktives IP Mitglied

  6. Grüezi mitenand
    HERZlichen Dank für den Artikel / Kommentar & Euer aller Engagement❗
    🙏
    Es würde (mir, aus Kt LU) sehr helfen & die ganze WahlSache vereinfachen, wenn Ihr auch namentlich KandidatInnen empfehlen würdet, die der IP°Philosophie entsprechen (wie es zB der MieterInnenVerband macht, der mieterInnenFreundliche KandidatInnen empfiehlt).

    Ist dies eine machbare Option für Euch❓

    Merci & Grüsse
    AnaDaria

    1. Liebe Anna
      Sofern mir bekannt ist eruiert der Mieterinnenverband ihre Empfehlung an einem sachlichen Fragebogen. Dafür – ehr dafür – neutral – dagegen – eher dagegen (Dies auf ihr ganz konkretes Thema zugeschnitten) Ich bin mir da in ehrlichem Geständnis unsicher in wie sehr es auf diese Art möglich ist, für uns gewissenhaft, herauszufinden wer die IP Philosophie wirklich bewusst zu beleben Vermag.

      Da nach meiner Meinung die «Philosophie der IP» im Wesenskern jedes Menschen angelegt ist kann es langfristig nur in diese Richtung gehen, wenn auch auf holprigen herausfordernden und somit erfahrungsreichen Wegen.

      Ich wohne übrigens auch im Kanton Luzern – Ich habe soeben SmartVote gemacht, die Nationalrats Kandidatin mit der meisten Übereinstimmung hat bei mir 62%.

      Auch bin ich für mich in Gewissheit, dass die Bodenbereitung für ein Integrale Zukunft nicht in den gegenwärtigen Parlamenten geschehen wird sondern bei jedem einzelnen beginnt, viele sind hier bereits Still unterwegs, am erbauen dieser künftigen Gegenwart.
      Weitere Infos findest du bei der Kommentarantwort zu Theo Schmidt und Margrith Tschanz.
      Alles Liebe
      David

  7. In den Kommentaren wurde der Wunsch geäussert, konkrete Wahlvorschläge zu erhalten. In Zürich haben wir aus 44 Listen total 36 Menschen auszuwählen, welche einigermassen, idealerweise gut den Zielen und Werten der Integralen Partei entsprechen. Einfacher wird diese Aufgabe, wenn wir auf Seite 3 des Wahlzettel-Sets die 5 Tabellen mit den Listenverbindungen zu Hilfe nehmen. Ich habe dort folgende Prioritäten gesetzt:
    1. Priorität: Listenverbindung 2 (SP und Grüne)
    2. Priorität: Listenverbindung 3 (Grünliberal und Mitte)
    Eventuell: Listenverbindung 4 (allerlei..)
    Für mich nicht wählbar: Listenverbindungen 1 und 5 (SVP, FDP, SD, EDU)
    Auf der leeren Liste habe ich 36 Namen aufgeschrieben und dabei die Bisherigen, Frauen und Junge favorisiert.
    Das war 1 Stunde sinnvolle Arbeit.
    Frohes Wählen wünscht
    Beat

  8. Liebe Leute
    vielen Dank für euren Kommentar.
    Ein Punkt, den ich schade finde: “Jedoch, wenn du keine Zeit findest, um dich zu informieren, ist es möglicherweise angemessener, von den Wahlen fernzubleiben.”
    Ich bin durch die Coronamassnahmen , denen alle Parteien zugestimmt haben, politisch heimatlos geworden und kann keine Partei mehr wählen. Früher habe ich links grün gewählt: geht nicht mehr. SVP wählen geht gar nicht! Also lege ich leer ein.
    Es gibt viele Gründe leer einzulegen (siehe oben, Überforderung, etc.).
    Ich finde es wichtig, an der Wahl teilzunehmen im Sinne: Ich will mitbestimmen, aber nicht mit diesem Parteiengezeter, wo keine Sachpolitik möglich ist.
    Johannes

    1. Lieber Johannes
      mit Verlaub: mir scheint, Du machst aus Deiner Ablehnung der Corona-Massnahmen einen Götzen, der nichts mehr neben sich dulden kann. Sämtlichen Parteien unterstellst Du, keine Sachpolitik mehr zu machen, sondern nur noch Parteiengezeter.
      Eine solche Einstellung ist für mich sehr nahe bei einer Sekte. Es fällt mir schwer, hier ein integrales Bemühen warzunehmen.

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