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Psychedelika legalisieren

Wir stehen heute an einem Kipp-Punkt, sowohl in Bezug auf das Klima, den Krieg, Strommangel, und so weiter. Unser bisheriges Denken hat diese Probleme geschaffen und eignet sich deshalb nicht für die Lösung dieser Herausforderungen. Das heisst unser Denken muss sich verändern und unser Bewusstsein muss sich öffnen, um neue Wege zu sehen. Es gibt bis heute indigene Völker, welche in solchen Momenten Rituale mit Psychedelika (z.B. Ayahuasca, Peyote) durchführen, um eine Vision und innere Führung zu erhalten. In der Schweiz sind jedoch alle Psychedelika, wie Pilze, Ayahuasca, LSD oder MDMA verboten und es stellt sich die Frage, ob das sinnvoll ist. Denn im Oktober fand in Bern die Alps Conference mit Wissenschaftlern aus aller Welt statt, die den Einsatz von Psychedelika erforschen. Kathrin Preller von der Universität Zürich bringt die Vorteile auf den Punkt: “Mit LSD brichst Du aus starren Denkmustern aus. Es hilft Dir die Welt und Dich selbst in einem anderen Licht zu sehen. Das kann helfen, um neue und bessere Lösungen für Probleme zu finden.». Doch auch weitere Vorteile von Psychedelika sind unterdessen gut erforscht:
  • Effektive Behandlung von «unbehandelbaren» Depressionen, Angstzuständen und Suchtverhalten, ohne Nebenwirkungen der üblichen Medikamente.
  • In den USA wird das Psychedelika MDMA erfolgreich angewendet für posttraumatische Störungen von Kriegsveteranen.
  • Auch für gesunde Menschen haben Psychedelika zahlreiche Vorteile: man kommt wieder mehr in Verbindung mit sich selbst, der eigenen Intuition, den eigenen Werten. Auch die Verbindung zur Natur wird gestärkt.
  • Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Psychedelika hilfreich sein können, um eine grosse Bandbreite von Problemen besser zu lösen – von Partnerschaftsproblemen bis hin zur wissenschaftlich-technischen Fragestellung.
  • Viele Menschen berichten, dass sie aus der Paralyse in die Handlung kommen, angesichts von grossen Herausforderungen.
  • Es besteht keine Suchtgefahr und es bestehen keine körperlichen Nebenwirkungen.
  Doch Psychedelika haben auch Nachteile:
  • Gerade junge Menschen konsumieren Psychedelika häufig vermischt mit anderen Drogen und in einem ungeeigneten Umfeld, wo sie ungeschützt sind.
  • Durch die heutige Illegalität ist die Qualität nicht staatlich kontrolliert und auf dem Schwarzmarkt gibt es immer wieder Substanzen, die als Psychedelika verkauft werden, aber etwas ganz anderes beinhalten. Dadurch können sowohl psychische als auch physische Schäden entstehen.
  • Ebenfalls durch die Illegalität, gibt es keine beiliegenden Packzettel, wie man das «Medikament» benutzen muss und was man dabei beachten soll. Dadurch wird immer wieder mal zu hoch dosiert.
  Eine Legalisierung hätte also grosse Vorteile, da die Substanzen dann in guter Qualität und angemessener Dosierung erhältlich wären. Es könnten professionelle Begleiter und Therapeuten ausgebildet werden, welche eine gute Erfahrung ermöglichen. Erfreulicherweise befasst sich auch der Bundesrat mit diesem Thema und anerkennt, «dass der Gebrauch von psychoaktiven Substanzen eine gesellschaftliche Realität ist und sowohl ein Sucht- als auch ein Heilpotenzial haben.». Neben dem grossen gesundheitlichen Nutzen, sehe ich in der Nutzung von Psychedelika jedoch auch die Möglichkeit Hinweise zur Lösung der schwierigsten Herausforderungen unserer Gesellschaft zu erhalten. Was meinst Du? Sollten Psychedelika legalisiert werden? Kennst Du weitere Vor- und Nachteile? Diskutiere hier weiter unten im Kommentarteil mit mir. Möchtest Du wissen, woher ich all diese Informationen habe? Nachfolgend findest Du viele Links zu dem Thema und Quellenangaben.

48 Antworten

  1. Liebe Menschen vom Team Integrale Politik
    Einmal mehr fühle ich mich berührt und überrascht davon, was ihr in Gang bringt und wie differenziert ihr Themen angeht.
    Ich habe an eigenen Leib und Psyche zwei therapeutisch begleitete LSD-Sitzungen erfahren dürfen. Es ist nicht ein Allein-Heilungsmittel und erfordert ein sorgfältiges Setting. Auch durfte ich dies mit 59 erfahren, nachdem ich schon viele Prozesse hinter mir hatte und mit Vielem im Reinen war.
    Starke Wahrnehmung für mich waren, in “Verbundenheit mit Allem” weilen zu dürfen sowie eine “Kostbarkeit des Lebens” durch und durch zu spüren.
    Das trägt, um auch schwierigste Herausforderungen zu meistern.
    DANKE

    1. Liebe Monika
      Hey das ist so berührend von Dir zu hören. Vielen Dank, dass Du das mit uns teilst!
      Herzlich Susanne

  2. Danke dir Susanne, für den interessanten Beitrag zur Legalisierung von Psychedelika.

    Da ich bisher selbst noch nie solche Substanzen ausprobierte, kann ich auch keine Eigenerfahrungen dazu „vorweisen“. Dass solche Substanzen legalisiert werden und unter vorgängiger Schulung über deren angemessenen Gebrauch an sich selbst angewendet werden dürfen, erachte ich als richtig.
    Allerdings habe ich ernsthafte Zweifel daran, ob sich mit Hilfe der Anwendung solcher Substanzen die Menschen / Menschheit wirklich zu den längst überfälligen Lösungen hin bewegen würde. Viel mehr sehe ich im Konsum solcher Substanzen die grosse Gefahr, den wirklichen Fragestellungen weiterhin auszuweichen – mit Flucht in die Sucht.
    Da erscheinen mir offene Zugangswege in unsere tiefe Gefühlswelt, verbunden mit unseren Herzenswünschen und dem sich weiter verstärkenden Zugang zu dem in uns wohnenden / schlummernden Potential – wesentlich vielversprechender zu sein.
    Herzlich, Peter

    1. Lieber Peter – natürlich sind bewusstseinserweiternde Substanz nur eine Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen. Ob das in die Richtung bewegt, die wir uns wünschen, ist natürlich unsicher. Darum sollten sie nicht konsumiert – sondern zelebriert werden.
      Es gibt ja, wie Du andeutest, natürlich viele andere nicht substanzgebundene Formen zur Erweiterung der Sinne (die sinn-voll sein kann). Meditation, Atmungstechniken (ich mag sehr das holotrope Atmen oder QuantumLightBreath) etc. etc.
      Doch die Möglichkeit, ein Hilfsmittel zu benutzen, soll aus meiner Sicht nicht grundsätzlich verboten sein.
      Bei dieser Gelegenheit – neben dem von mir in einem Kommentar schon erwähnten Buch von Michael Pollen – sei das im Spuren-Verlag erschienene Buch von Claude Weill «Elysium hin und zurück: Mit Psychedelika unterwegs in der zweiten Lebenshälfte» empfohlen.

      1. Hey danke für den Buchtipp, Markus. Klingt spannend.

        Peter, Du hast ja erwähnt, dass Du bedenken hast, dass man in die Erfahrung mit Psychodelika flieht und sich nicht um die anstehenden Probleme kümmert. Ich glaube viele Menschen fliehen sowieso, sei es in den Alkohol, Gaming, Pornosucht, etc. Menschen die fliehen wollen, wird es immer geben. Aber Süchte verhindern wir nicht durch Verbote. Sondern Süchte brauchen eine Aufarbeitung der Themen und Traumata, die darunter liegen und das Leben „unaushaltbar“ machen, so dass man entfliehen will.

    2. Lieber Peter
      Im ersten Moment dachte ich, ja genau, finde ich auch: Mit Konsum ist nichts getan. Dann kam mir aber in den Sinn dass „Sucht“ und „Suchen“ wohl verwandt sind. Also nicht Flucht in die Sucht sondern suchen(d) in allen Ecken oder so? Ausserdem hat jeder Mensch andere Zugänge. Die von dir genannten Zugangswege in unsere tiefe Gefühlswelt erachte ich auch als äusserst wichtig, was aber, wenn die Eingangstore verschüttet sind? Was wenn der oder die Suchende mittels Suchtmittel Wege dorthin findet? Damit sollen diese nicht als Allheilmittel gepriesen, jedoch als mögliche Wegbegleiter (für ein gewisses Wegstück/Lebensabschnitt/Türöffner) in Betracht gezogen werden.
      Danke, dass ich durch deine Antwort überhaupt erst auf die Idee kommen konnte.

      Liebe Grüsse
      Matthias

      1. Leider kommt Sucht nicht von Suchen (für mich jedoch schon ein bisschen….), jedoch von Suht, das zu Siechen wurde. Also Krankheit.
        Doch es ist klar, dass Süchtige Suchende sind (sind wir ja alle und alle sind wir irgendwo auch Süchtige).
        Dazu schön bei Gabor Maté – wiederum dann im Zusammenhang mit Traumata, die wir über Süchte auszublenden versuchen.
        Schön doch, wenn wir über «Suchtmittel» (was Psychedelika übrigens überhaupt NICHT sind!) therapeutisch Traumata lösen können.

        1. Vielen Dank für diese spannende Ausführung. Ich ging immer von einer verwandten Wortherkunft zwischen Sucht und suchen ausgegangen. Auch gut zu wissen, dass Psychedelika keine typischen Suchtmittel darstellen. Beim Kiffen ist es wohl eher das Nikotin das die meisten in Form von Tabak dazu mischen?

  3. Mein Beitrag zu Psychedelika: Ich bin grundsätzlich einig mit dem obigen Text, Psychedelika können sinnvoll eingesetzt und in zuverlässiger Qualität ein Segen sein in vielen Bereichen.

    Ich werde aber hellhörig, wenn der Bundesrat sich mit diesem Thema befasst. Die CIA und das US Militär forschen bereits Jahrzehnte mit LSD und anderen Substanzen, vermutlich nicht nur zur Heilung von Traumatisierungen sondern nach meinen Beobachtungen auch zur Programmierung der „Probanden“.

    Meine persönliche Erfahrung ist, dass natürliche Pychedelika viel sanfter wirken als LSD. Bei LSD erlebt man immer wieder technische wie übergestülpte Bilder, die nichts mit mir und meinem Leben zu tun haben und bei denen ich mich Frage, woher die kommen. Die Bilder sind mehr bedrängend und mental invasiv, haben wenig mit der natürlichen Umgebung zu tun.

    Deshalb gehe ich davon aus, dass inzwischen Methoden entwickelt wurden, wo Menschen, welche psychoaktive Substanzen einnehmen, in diesem offenen Zustand „programmiert“ werden können (siehe MK-Ultra und ähnliche Themen).

    Meine persönliche Ansicht: eine vollständige Legalisierung ist begrüssenswert, aber ohne Einschränkungen und Kontrollen seitens Staat (Regelung/Kontrolle der Herstellung seitens Staat), da sonst die Gefahr besteht, dass nur noch die „Pharma“ die Produkte vertreiben darf und wir keine Gewähr haben, ob diese Produkte nicht genau Substanzen beigemengt haben, welche für uns Menschen heikel sind.

    Mir ist nämlich auch bekannt, dass der Fliegenpilz als Heilmittel organisiert propagiert wird, auch in Pulverform für häufigere Mikro-Dosierung. Grundsätzlich eine positive Entwicklung, nur frage ich mich, wenn schon der BR sich damit befasst, ob da nicht organisiert etwas anderes dahinter steckt, im Moment bin ich aber einfach in Beobachter Position, wie es sich weiterentwickelt. In der heutigen Zeit lohnt es sich, alles vorsichtig zu betrachten…

    Herzliche Grüsse, Michael

    1. Hey Michael
      Das sind spannende Punkte, die Du einbringst.

      Ich könnte mir eine Legalisierung wie beim Alkohol vorstellen. Durch das Lebensmittelgesetz wäre dann klar was drin ist und wieviel Prozente.
      Pilze könnte man dann ähnlich verkaufen wie getrocknete Tomaten bei der Migros, mit einem „Rezept“ wie sie anzuwenden sind.

      Anderseits habe ich das Gefühl, dass es am Anfang noch viel mehr Aufklärung braucht, auf was zu achten ist bei der Einnahme, als bei getrockneten Tomaten. Denn das Setting und die Begleitung machen ja denn grossen Unterschied, ob die Erfahrung heilsam oder furchtbar ist.
      Oder wie siehst du das?

  4. Danke für diesen gut fundierten Beitrag von Susanne. Ich bin sehr froh, wenn die IP dieses Thema auf den Tisch bringt. Als Therapeut ist mir der Einsatz von Psychedelika sehr wichtig, wie von Susanne angesprochen. Auch der Hinweis auf die Möglichkeit von persönlicher Entwicklung ist wichtig. In beiden Bereichen habe ich einige persönliche Erfahrungen und viel theoretisches Wissen. Natürlich gibt es offene Fragen und vieles gemeinsam zu besprechen.
    Für mich wichtig auch, das nicht mit der Cannabis-Debatte zu vermischen. Diese ist aus meiner ärztlichen Sicht ein anderes – auch wichtiges – Thema. Auch psychoaktiv, jedoch mit einem Sucht- und Schädigungspotential, das es gut abzuschätzen gilt, vergleichbar mit Alkohol.
    Kritische Gedanken zur Legalisierung von Psychedelika:
    Falls Du «Schöne Neue Welt» von Huxley gelesen hast (wenn nicht, empfehle ich es sehr) kennst Du SOMA. Eine psychoaktive Droge, die dem System hilft, dieses zu erhalten. Vor Substanzen, die in diesem Sinn verwendet werden (können), müssen wir uns in der IP Gedanken machen. Das wäre ja, was wir genau nicht wollen.
    Ein weiterer Kritikpunkt bei gewissen Substanzen (Peyote, Ayahuasca z.B.) ist die kulturelle Aneignung. Dazu kann ich die Netflix-Serie «Verändere Dein Bewusstsein», 4. Teil mit Peyote empfehlen. Diese von Michael Pollan begleiteten Filme sind sehr sehenswert, sein Buch übrigens mit gleichem Titel äusserst lesenswert und umfassend.
    Das ein paar Gedanken meinerseits, ich hoffe, die Diskussion kommt in Gange – und freue mich auf viele aufbauende Gedanken (und schliesslich auch Taten!).

    1. Super Markus, danke für Deine Ergänzungen und Anregungen!
      Ja die Netflix Doku ist wirklich sehenswert!

    2. Nur ein Gedanke/Seitenhieb, sorry, nicht böse gemeint: Jemand der (meiner Ansicht nach berechtigterweise) vor einer Droge namens SOMA warnt, weil sie dem Systemerhalt dient, empfiehlt ein paar Sätze weiter eine Netflix-Serie? Hmmmmm?!? Wozu dient wohl dieses Netflix? 🙂
      Das stellt sowieso die ganze Debatte in Frage: Müssten wir nicht sowieso lernen mit sämtlichen Substanzen (wieder) einen angemessenen Umgang zu finden? Gesetze hin oder her. Wildkräuter sind seit einiger Zeit wieder am kommen, höchste Zeit, dass auch Pilze, Hanf und ähnliches wieder entdeckt werden. Es braucht Menschen mit Kenntnissen: Hüterinnen, Medizinmänner u.ä. sicher keine Pharma oder dergleichen die irgendwelche Richtwerte angeben. Intuition ist gefragt nicht „Wissen“ im modernen wissenschaftlichen Sinn.

      1. Ich glaube wir sind recht mündige Bürger und sollten differenzieren können. In allem steckt auch „Gutes“ und „Schlechtes“ – siehe Ying Yang ☯️. Lieber Gruss – Markus

  5. Liebe Susanne
    Ich bin von Deinem Vorschlag nicht überzeugt. Er ist aus meiner Perspektive etwa gleich sinnvoll wie eine Forderung, die Pharmazeutika zu legalisieren. Ganz besonders verfehlt finde ich den künstlichen Zusammenhang zwischen den wirklich grossen Problemen der Menschheit, Du nennst sie Kipp-Punkte, und der Legalisierung der Psychedelika, die allenfalls in der Humanmedizin für einzelne Kranke vorteilhaft sein könnte. Es gibt ungefährlichere und nachhaltigere Wege, Menschen in den gelben oder türkisenen Bewusstseinsraum zu führen. Und die zu erreichen sind meines Erachtens die notwendige Voraussetzung, um die Kreativität der Menschen so anzuregen, dass sie Lösungsansätze für die anstehenden Probleme gebiert. Dazu müssen wir uns verabschieden von der Idee, die analytisch und fragmentierende Ratio sei die höchste Intelligenzstufe, die uns zur Verfügung steht. Wir müssen lernen, unsere Intuition, die ganzheitlich arbeitet, einzusetzen. Das ist so ungewohnt, weil wir sie in rezeptiver Haltung um ihre Weisheit bitten müssen. Da versagt der menschliche Wille. Deswegen ist integrale Politik so zukunftsweisend, da sie von den Einsichten (Sicht in das Eine) der Intuition gespiesen wird.

    1. Lieber Gary – ich habe Verständnis für Deine Äusserungen. Doch vielleicht sind halt nicht alle (ich zum Beispiel) auf der Stufe, auf der Du bist. Und vielleicht brauchen andere Menschen andere Möglichkeiten, in Berührung mit dem Nichtberührbaren zu kommen. Ich bin Susanne sehr dankbar, dass sie diese Diskussion in die IP bringt – das Thema ist auf dem politischen Parkett und wir sind gefordert, uns damit auseinander zu setzen. Vielleicht eine Chance für eben – Erweiterung des Bewusstseins ohne Substanzen 😉
      Wir brauchen – wenn Du die grossen Probleme der Menschheit ansprichst – auch etwas Leichtigkeit, Spiel und Flexibilität. Sonst werden uns die Probleme auffressen. Und das Nichtberührbare berühren, kann leichter machen und lebendiger. Ganz sicher! (Und natürlich gibt es nichts Wirksames, das nicht auch Nebenwirkungen haben kann).

      1. Ehrlich gesagt ist mir auch zuerst spontan „SOMA“ in den Sinn gekommen (wie weiter oben von Dir erwähnt), als ich den Beitrag gelesen habe. Ich habe selbst keine Erfahrung mit solchen Substanzen und habe auch ziemlichen Respekt davor. Aber vielleicht könnte es im richtigen Rahmen wirklich hilfreich sein. Trotz viel innerer Arbeit, Bewusstseinsarbeit, Meditation usw. kann ich das Feinstoffliche kaum wahrnehmen. Ich musste zuerst Klaus Volkamers Buch „Die feinstoffliche Erweiterung unseres Weltbildes“ lesen, um zu verstehen und annehmen zu können, dass es diese Feinstofflichkeit wirklich gibt. Ausserhalb dieses kognitiven Verständnisses kann ich sie allerdings noch nicht, oder zumindest nicht bewusst, wahrnehmen.

    2. Lieber Gary
      Danke für Deine kritischen Gedanken, die auch sehr willkommen sind hier.

      Ich glaube auch, dass es für eine nachhaltige Transformation und Weiterentwicklung des menschlichen Bewusstseins auch andere Methoden braucht. Eine psychedelische Erfahrung, kann Prozess jedoch unterstützen.

      Dass Psychedelika wissenschaftlich signifikant zur Problemlösung beitragen ist unterdessen jedoch bewiesen in mehreren Studien. Einen Link habe ich oben aufgeführt. Bei Bedarf, kann ich Dir diese auch noch zusammenstellen. Die Problemlösungfähigkeit wird jedoch nur in den Bereichen verbessert, mit welchen sich die Person bereits seit längerem auseinandersetzt. Als Beispiel, ein biologischer Wissenschaftler setzt sich schon lange damit auseinander wie Mikroorganismen Plastik im Meer zersetzen könnten. Bei ihm ist die Chance sehr hoch, dass er neue Erkenntnisse oder Durchbrüche für seine Wissenschaft erzielt.
      Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Laie die gleiche Einsicht erhält, ist praktisch gleich 0.

      1. Wen dem wirklich so ist, dann braucht es doch keine Legalisierung. Dann braucht es Spezialbewilligungen für die Wissenschaft respektive für Forschungsanstalten.

        1. Naja.
          Spezialbewilligungen für die Forschung gibt es bereits einige, deshalb erscheinen im Moment auch so viele Forschungsresultate der Uni Basel und Zürich.
          Aber bei einer Legalisierung könnten auch andere die ein Problem lösen wollen, davon profitieren. Ich kenne zum Beispiel einen industriellen Unternehmer aus dem Ausland, der mehrere Unternehmen führt. Er macht alle 6 Monate eine innere Reise mit LSD. Ich kann jetzt seinen Namen leider nicht nennen, da er das ja illegal tun muss.
          Er hat in den letzten Jahren in seiner Industrie bahnbrechende Innovationen auf den Markt gebracht die bis zu 90% umweltschonender sind, als die bisherigen Produkte. Viele haben gedacht, dass es gar nicht möglich ist, was er nun geschafft hat.

          Das hat nun nicht alleine mit LSD zu tun. Er ist auch sonst ein sehr cleverer Typ, mit viel Drive. Aber die LSD Erfahrungen sind ihm unglaublich wichtig und für ihn immer wieder eine Quelle für Innovation. – Und da finde ich es einfach sehr schade, dass das illegal passieren muss. Denn das könnte ja auch für andere Unternehmen und Projekte sehr hilfreich sein!

    3. Ich sehe in deiner Antwort eine Spannende Aufgleisung: Es braucht keine Legalisierung, erst recht keine Aneignung dieser Drogen durch Pharma und Politik und es braucht mehr Intuition und Kreativität. Was wenn uns Drogen jeglicher Art (getrocknete Kräuter/Sammelgut) auf diesem Weg unterstützen? Ich möchte hier bspw. auf Menschen wie Ram Dass hinweisen. Finde ich sehr inspirierend

      1. In welchem Sinn Ram Dass, kannst Du das erläutern? Er – Alprecht mit bürgerlichem Namen – war ja zusammen mit Timothee Leary auch daran beteiligt, dass LSD verteufelt wurde (extreme Propagation der Substanz). Ich schreibe verteufelt – eben nicht kritisch beurteilt. Soweit mein Wissen. Danke für Deine Ausführungen.

  6. Ich habe den Aufruf von Susanne mit wachen Sinnen gelesen und stimme der Stossrichtung grundsätzlich zu. Allerdings habe ich selber keine Erfahrungen mit psychedelischen gemacht. Mein Weg in dem Bereich ist der Weg der Meditation. Wenn ich erfahre, was Psychonauten von ihren Reisen zurückbringen, stimmt mich das zuversichtlich, und ich erkenne Gemeinsamkeiten mit anderen spirituellen Wegen.
    Was ich aufgrund der eigenen Erfahrungen mit Meditation stark bezweifle, ist die seelische Mechanik, die in diesen Dingen zum Ausdruck kommt. Meines Wissens gibt es hier (leider) keinen direkten Zusammenhang von Input und Output. Vielleicht hätten wir das gerne so, aber diese «Rechnung» geht meines Erachtens nicht auf. Wer, wie auch immer geartete, magische Substanzen schluckt, schlägt am Ende ihrer/seiner inneren Reise nicht automatisch als geläuterter, umweltverträglicher, integraler Mensch die Augen auf, und alles ist gut. Da spielen weitere Faktoren eine beträchtliche Rolle. Wer sich damit auskennt, soll sich gerne hier ausbreiten.
    Selber habe ich zum Thema mein Scherflein beigetragen in SPUREN Nr. 145 / Herbst 2022: «Sphären des Bewusstseins»

    1. Hey Martin vielen Dank für Deinen Beitrag.
      Ja das sehe ich auch so, Psychedelika ist kein Wundermittel, welches alle Probleme löst oder man danach ein integraler Mensch ist. Dafür braucht es meines Erachtens einen längeren Weg des Wachsens mit anderen Methoden (Mediation, Selbsterfahrung, etc.).
      Allerdings sehe ich auch, dass Psychedelika Menschen ein Tor öffnen kann, durch welches sie vorher mit anderen Methoden nicht durchgehen konnten.

      Hast Du einen Link zu Deinem Artikel? Ich würde diesen gerne lesen.

  7. Ein weiteres „Pro Legalisierung“: Keine unnötige Kriminalisierung und damit Stigmatisierung vieler Menschen, die aus irgendwelchen Gründen auf der Suche sind und in bzw. durch Substanzen eine Antwort zu finden hoffen und manchmal auch zu finden scheinen.
    Ich bin in der Zeit der Hanfshops und beinahe Legalisierung gross geworden. Wir Kiffenden haben uns meist sehr schnell verstanden, solidarisiert, sind uns auf Augenhöhe begegnet usw. Auch wenn jugendlicher Leichtsinn dazu kam, Excesse waren nie so ausufernd wie solche unter Alkoholeinfluss bei Kolleg:innen. Wenn wir davon ausgehen, dass „sein und Teilen“ (Andreas Weber) sehr stark auch durch unser grösstes Austauschorgan geschieht, hat das gemeinsame Rauchen von Cannabis (daher oft auch scherzhaft aber durchaus auch ernsthaft Friedenspfeiffe genannt) durchaus seine Berechtigung im Sinne eines bewussten Rituals.
    Ja und wie bereits gesagt, jede*r hat seinen eigenen Weg zu gehen. Es gibt durchaus verschiedene Suchstrategien 😉

    1. Lieber mat – mit Dir so weit einer Meinung. Man könnte natürlich die Entwicklung im Cannabis-(Miss)Gebrauch auch anders deuten. Das sind dann Exzesse, die es geben kann und die man (wie oben erwähnt, mache ich eine grosse Differenz zwischen Cannabis und Psychedelika) auch in Betracht ziehen muss. Tipp: https://www.youtube.com/watch?v=o_ddMmsvBdY „Pillen, Cannabis und Kokain“, im Gegenzug dann „Drogen als Medikamente“ https://www.youtube.com/watch?v=mWqiw6zhP0w.
      Und ich denke auch, dass es verschiedene „Suchtstrategien“ gibt – es gilt die zu finden, die Entwicklung ermöglicht.

  8. Psychedelika sind sicherlich nicht DIE Rettung – und doch scheinen sie Werkzeuge mit sehr starkem Potenzial zu sein, die wir sicher in medizinischen, psychologischen und spirituellen Settings nutzen können.

    Wichtig für eine sichere, transformative Arbeit mit Subtanzen ist meines Wissens nach…
    … ein bereits erarbeitetes, psycho-spirituelles Fundament.
    … eine kompetente Begleitung.
    … der Wunsch ehrlich nach innen zu gucken.

    Als Pädagoge sehe ich gerade vor allem die Herausforderung, unsere Drogenaufklärung für junge Menschen neu zu gestalten. Ich finde es grob fahrlässig, wie wir junge Menschen beim Thema Drogen belügen und im Stich lassen.

    Danke für deinen Beitrag auf dem Weg zu einem differenzierteren und offenerem Diskurs über Drogen und Drogenpolitik, Susanne!

    1. Hey danke Lennart für das Teilen Deines Wissens!
      Was meinst Du damit, dass wir junge Menschen belügen? Kannst Du das noch erklären?

  9. Liebe KommentartorInnen

    Was ist denn Eure Meinung zu den folgenden Fragen:
    – Falls man Psychedelika legalisieren sollte, ab welchem Alter sollten diese dann zugänglich sein?
    – Wo sollte man diese Eurer Meinung nach kaufen können? Nur in der Apotheke oder überall?
    – Müsste man ein Rezept dafür haben, oder soll es frei für jedermann kaufbar sein?

    1. Auch kurz: Möglichst keine Einnahme ohne Begleitung – d.h. sozialer Rahmen sollte gegeben sein. Persönlich bin ich gegen eine Legalisierung wie beim Alkohol (bin ich auch oder speziell bei Cannabis) – eher für eine Liberalisierung.

      1. Hey Danke.
        Was meinst Du damit, dass Du gegen eine Legalisierung bist, aber für eine Liberalisierung? Das verstehe ich nicht? Kannst Du das nochmals in anderen Worten erklären?

        1. Hm, zu Recht fragst Du das. Was ich meine (und nicht definiere) ist, dass «Psychedelika legalisieren» für viele sehr absolut tönt (vor allem, wenn kein ? gesetzt wird). Liberalisieren, da meine ich eine Befreiung des Denkens in Bezug auf gewisse Substanzen, um deren wahrer Platz und Bedeutung zu finden.

  10. Um die Dinge einfach zu halten:
    Drogen in die Drogerie
    Chemikalien in die Apotheke

    Alter? phh…schwierig, aber um die Jugend vor einem Schwarzmarkt zu schützen müsste eine Limite tief angesetzt werden.

    Für Chemische Stoffe würde ich eher auf ein Rezept tendieren (damit könnte auch das Altersdilemma gelöst werden, denn welcher Teenager holt sich schon bspw. ein LSD Rezept?), nicht aber für Drogen im eigentlichen Sinn.

    HIer wird übrigens an ähnlichen Fragen herumgedacht: https://www.fragnach.ch/cannabisalltag#modal-2

  11. Mit 19 erlebte ich die Wirkung einer aus Unkenntnis eingenommenen Überdosis Haschisch. Dazu hatte es Mut gebraucht, begleitet von Auflehnung gegen unbedingte Autoritätsgläubigkeit meine Vaters. Die Erfahrung war ein Gang auf Messers Schneide. Einordnen konnte ich das Erlebte nicht und fand mich später in der Psychiatrie wieder.
    Positiv werte ich aus heutiger Sicht meine anschliessende Neuausrichtung; anstelle materiellen Vorgehens Heilung durch den Geist.-
    Anmerkung: Du Pont- Entwickler des Kunststoffgarns- hatte pekuniäres Interesse daran, die Hanffaser zu verdrängen. Das wurde mit entsprechendem Gesetz durch die Politik realisiert.

    1. Die „Überdosis Haschisch“-Geschichte zeigt m.A. nach, wie wichtig Transparenz/Aufklärung ist. Das wäre einfacher wenn legal. Vielleicht als Vergleich: Wenn ich nur Alkohol kenne und statt 3dl Bier, 3dl Absinth (hochprozentiger Alkohol) trinken würde, hätte ich vermutlich auch ein Problem (also ich auf jeden Fall). Klar Vergleiche hinken immer, was ich sagen will ist: Durch Aufklärung lässt sich das Risiko besser abschätzen. Ausserdem ist durch legalen Zugang die Chance verunreinigten Stoff zu konsumieren geringer. Gerade Hasch lässt sich natürlich hervorragend strecken.
      Ich finde aber wir diskutieren immer noch in der „Drogen sind böse/gefährlich-Stigma-Ecke“. Eine kurze Suchanfrage bei youtube zeigt, wohin die Entwicklung führen könnte, wenn wir uns aus dieser Ecke befreien:
      https://www.youtube.com/results?search_query=meditation+cannabis
      https://www.youtube.com/watch?v=DFzYb12iOog

      In diesem Sinne – peace 🙂

    2. Danke Matthias für Deinen Erfahrungsbericht! Das ist heftig, was Du da erlebt hast.
      Ja, ich glaube auch, dass die Unkenntnis und fehlende Aufklärung viele Probleme mit sich bringt.

  12. Liebe Susanne und „Mitkommentierende“. Danke für die Anregenden Gedanken !

    Die Existenz solcher Substanzen und ihr Wirken, auf unser Bewusstsein, ist wohl unbestreitbar Teil unserer Realität. So wie jede „andere“ Form des Erlebens auch. Ich empfinde es so, dass alle Möglichkeiten die Existieren dazu dienen dich deinem Innersten Wesen näher zu bringen, auch wenn es so oft gegenteilig scheinen mag. Dafür darbieten solche Substanzen, für mich, einen Weg, der weder absolut richtig, noch absolut falsch ist, sondern ein Teil der Vielfalt.

    Somit erachte ich es für heilsam, hierfür einen gesunden Rahmen zu schaffen, der die gegenwärtigen potenziellen Gefahren achtet und das konstruktive Potential gewährt. Denn das ist meiner Meinung nach gegenwärtig noch nicht der Fall und finde es daher wichtig, diesem Thema entsprechend Aufmerksamkeit zu schenken. Es aus dem Schatten zu holen. Tiefen herzlichen Dank dafür, Susanne.

    Hier noch eine Geschichte, die ich mal so gelesen zuhaben meine, ohne zu wissen ob sie jemals stattgefunden hat. 😉

    Ein Wissenschaftler, der die Wirkung von LSD auf den Menschen untersucht, begab sich auf eine Reise nach Tibet um zu ergründen, was eine solche Substanz für eine Wirkung auf einen Menschen haben kann, der seinem Innenleben aussergewöhnlich viel Aufmerksamkeit schenkt. So traf er einen Mönch in Tibet, der eine ganz besondere ausgeglichene Ausstrahlung zu haben schien. Er setzte sich zu ihm und sprach ihn nach einer Weile an, in der Hoffnung, dass er seine Sprache verstehen möge. Das Zufall schien im hierbei hold. Darauf hin erläuterte der Wissenschaftler, diesem besonnenen Mönch, woran er forschte. Dabei konnte er es sich nicht nehmen lassen, ihn zu Fragen, ob er wohl bereit wäre, im Dienste der Wissenschaft, diese Substanz namens LSD zu probieren und zu beschreiben, was er wahrnehme. Der Mönch liess seinen Blick eine Weile in die ferne Schweifen und streckt dann seine offenen Hand Richtung Wissenschaftler. Der Wissenschaftler hadert kurz, überreichte dem Mönch aber durch seine zweifellose Entschlossenheit ein Substrat, dass eine beachtliche Menge LSD enthielt. Bevor der Mönch dieses Substrat zum Mund führte, um es einzunehmen, fragte der Wissenschaftler wie er sich den gegenwärtig fühle. Der Mönch gab im als ehrliche Antwort: «friedlich» und steckte sich das Dargebotene in den Mund. Nach einer kurzen Weile streckte ihm der Mönch die Hand erneut entgegen. Der Wissenschaftler überreichte ihm eine zweite Dosis. Und eine dritte…

    Erfahrungsgemäss wartete der Wissenschaftler eine Weile, dass sich die Wirkung entfalten konnte. Nahm jedoch auch nach einer Stunde keine gewohnte Veränderung war. So fragte er, den nach wie vor ruhenden Mönch, wie er sich den nun fühle. Die Wirkung müsste sich doch bereits voll entfaltet haben. Und dann noch eine solche Menge! Der Mönch schaute den Wissenschaftler in selbigem durchdringenden freundlichen Blick an und antwortete ihm: «friedlich». In diesem Moment durchdrang den Wissenschaftler das Gefühl, gerad in diesem Moment, so viel über diese Substanz gelernt zu haben, wie in all den Jahren seiner Forschung nicht.

  13. Wowww! Ich möchte einfach meine tiefe Freude und Dankbarkeit ausdrücken, dass du, Susanne, dieses Thema so klar, kurz und differenziert auf den Punkt gebracht hast … und dass sich damit ein Diskurs entfalten darf! Die Zeit ist reif.
    Ich bin gespannt auf innovative Legalisierungsansätze, die der „Bewusstheitsdiversität“ (die sich nicht unbedingt lediglich am Alter festmachen lässt) der Bevölkerung Rechnung trägt.

  14. Die Problematiken der aufgeworfenen Fragen bewegen sich m.E. zwischen den beiden Polen:
    a) Freiheit (Legalisierung, Liberalisierung, persönliche und gesellschaftliche Risiken eingehen)
    b) Bevormundung (Verbote, Einschränkungen, persönliche und gesellschaftliche Risiken vermindern)
    Beide Pole haben ihre Berechtigung. So sind wir in der Schweiz (und anderswo) m. E. völlig zu Recht bevormundet, dass es ein Zwangssparen für Alter/Unfall gibt in Form von AHV/IV und Pensionskasse. Ebenso die Zwangsversicherung der Krankenkasse. Die Verbote und Einschränkungen beim Alkoholkonsum und weiteren schädlichen Drogen. Die Pflicht des Schulbesuches, die Straf- und Verkehrsgesetze mit Bussen bei Nichteinhalten der Vorschriften. Die Impfpflicht….. und so weiter. Bei der Freiheit können wir uns glücklich schätzen über unsere (direkte) Demokratie, die Möglichkeit, selbst abstruse Meinungen öffentlich vertreten zu dürfen, und so weiter.

    Die Bevormundungen haben ihre Ursache darin, dass zu viele Menschen ihre persönliche Freiheit über alles setzen und sich wenig oder gar keine Gedanken über die Folgen machen. Wenn es dann aber schief herauskommt, soll die Allgemeinheit für den Schaden aufkommen. Ich persönlich zweifle daran, dass man der Gesellschaft generell das Prädikat ‚mündig‘ verleihen darf. Die letzten Abstimmungen für gesunde Nahrung, Klimaschutz (und die Milliarden für die Kriegsflugzeuge) seien in Erinnerung gerufen.

    Im Fall von Psychedelika Legalisierung bin ich sehr zurückhaltend. Ein Einsatz unter ärztlicher/psychologischer Betreuung sollte möglich sein. Aber weiter würde ich nicht gehen wollen. Ich frage mich zudem, ob dieses Thema, angesichts der wirklich grossen und drängenden Themen der Menschheitsfamilie – Klimaveränderungen, Überschwemmungen, Dürre, Hitze, Hunger, Pandemien, Krieg, Migration, Demokratieverlust, etc. – seinen angemessenen Platz einnimmt, oder doch wenigstens seinen Teil zur Bewältigung beitragen kann?

  15. Lieber Beat
    Ich mache im pädagogischen Bereich mit Menschen mit einer zugeschriebenen geistigen Behinderung, aber auch mit den mir anvertrauten unterstützenden Menschen sehr oft die Erfahrung, dass (Selbst)verantwortung und Eigenitiative etwa in demselben Masse zunehmen, wie ich ihnen diese zutraue und auch übergebe. Im Gegensatz dazu (und das haben vermutlich viele junge Männer im Militär erlebt) schwinden diese Selbstkompetenzen, je mehr Bevormundung und Gehorsam im Raum stehen. Das einfach mal so allgemein.
    Im Kontext von Psychedelika und Legalisierung würde ich sagen, dass das in einer Gesellschaft, die in der diese Substanzen lange Zeit verboten und entsprechend verteufelt wurden, nicht von heute auf morgen funktionieren wird. Und ja, es wäre vermutlich fahrlässig einfach mal alles zu legalisieren und insbesondere den sogenannt freien Markt spielen zu lassen, aber davon ist ja hier auch nicht die Rede.

    Spannend übrigens, die Debatte ist aktuell gerade auch wiedermal auf SRF: https://www.srf.ch/news/international/cannabiskonsum-uruguay-ein-modell-fuer-europas-kifferinnen-und-kiffer
    Und hier aber, vorsicht mit „Freiheit“: Ich empfehle ergänzend zum Uruguay Artikel auch noch die Suchmaschine ihres Vertrauens nach „Cannabis, Uruguay, Monsanto“ zu befragen.
    Ich finde, wenn schon, dann bitte ProSpecieRara und Bio oder noch besser Demeter Qualität…schliesslich hat das Kraut eine sehr lange Geschichte und wir sollten respektvoll und achtsam damit umgehen, vom Samen bis zum Konsum.

  16. Lieber mat
    Danke für den interessanten Link über das Cannabis-Modell in Uruguay.
    Was mich zuerst überrascht hat, war, dass trotz Legalisierung der illegale Schwarzmarkt-Handel seit 2014 lediglich um 20 % zurück gegangen ist, d.h. 80 % des Cannabis wird weiterhin über den Schwarzhandel abgewickelt. Der Grund scheint darin zu liegen, dass der Schwarzhandel doppelt so starkes ‚Material‘ liefert, weshalb nun der Staat plant, ebenso starke Ware anzubieten.
    Das Kreisdiagramm über die Herkunft des gerauchten Cannabis ist unvollständig, resp. irreführend. Es zeigt lediglich die drei legalen Wege (20%) an und übergeht, dass der Löwenanteil von 80 % weiterhin über den illegalen Schwarzhandel erfolgt.
    Ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird, wenn der Staat stärkere Ware anbieten wird.

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