SWISS-Unterstützung nur mit Gemeinwohl-Bilanz

Die Integrale Vision

In einer integralen Gesellschaft der Zukunft finden Reisen und Warentransporte im Einklang mit der Natur statt. Menschen mit einer wertschätzenden, verantwortungsvollen Haltung gegenüber ihrer Umwelt reisen zudem weniger, dafür bewusster und gezielter. Doch auch in einer integralen Gesellschaft spielen internationaler, wirtschaftlicher und kultureller Austausch eine bedeutende Rolle.

In einer integralen Gesellschaft sind Menschen erfüllter, da sie in Einklang leben. Dadurch brauchen sie weniger ‘Belohnung’ in Form von Reisen oder übermässigem Konsum. Es wird weniger und bewusster konsumiert. Güter des täglichen Gebrauchs werden wieder vermehrt lokal produziert und vermarktet. Dadurch reduziert sich auch der Frachtverkehr. Integral gereifte Menschen bewegen sich im Wertedreieck von Ökologie, sozialer Verantwortung und ethischem Wirtschaften: Planet – People – Profit.

Wir befürworten eine finanzielle Unterstützung der Swiss unter den folgenden Bedingungen

  • Die Partei Integrale Politik IP unterstützt Firmen und Organisationen, die nach ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien geführt werden. Die IP fordert daher, dass die finanzielle Unterstützung der Swiss und der Edelweiss an die Bedingung geknüpft wird, dass die Unternehmen eine Gemeinwohlbilanz einführen.

(Erläuterung Gemeinwohlbilanz: Eine Gemeinwohlbilanz ist das Ergebnis einer externen Durchleuchtung eines Unternehmens nach den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie. Dabei werden Faktoren wie Umwelteinflüsse, soziale Auswirkungen, Transparenz etc. eines Unternehmens nach umfassenden Kriterien offengelegt. Diese können so gezielt und nachvollziehbar verbessert werden.)

  • Wie bereits von anderen Parteien und Organisationen gefordert, kommt auch für die IP eine Unterstützung der Luftfahrt mit Staatsgeldern oder CH-Bürgschaften nur in Frage, wenn sich Swiss und Edelweiss im Gegenzug zu verbindlichen Klimaauflagen verpflichten.
  • Die Integrale Partei will, dass sich die Swiss bezüglich ökologischen, technischen und sozialen Standards zu einem Vorbild und internationalen Leuchtturm entwickelt. Bis 2045 soll nur noch mit Zukunftstechnologien geflogen werden, welche die Umwelt nicht belasten. Die Schweiz hat die technischen und finanziellen Voraussetzungen und somit bietet sich hier die beste Gelegenheit, ihre Innovationsfähigkeit zu beweisen.

Was ist Deine Meinung zur Unterstützung der Swiss und Edelweiss?

Gerne laden wir dich dazu ein uns einen Kommentar zu schreiben! 

Mitwirkend waren

Richard Brusa, Susanne Baumann, David Bussmann, Tom Ammann, Peter Kunzmann

10 Antworten

  1. Die Auflage “Gemeinwohlbilanz” geht viel zu wenig weit und macht die Sache unnötig kompliziert.
    Wie von allen jetzt öffentliche Unterstützung fordernden Privatunternehmen ist (wenigstens) zu verlangen:
    – Allfällige Revision der Lohn-/Gehaltsstruktur, dh. zB. deutlich niedrigere Managergehälter (10:1 Regel?)
    – Keine Boni-/Dividenden-Ausschüttung
    – Sämtliche Gewinne fliessen an öffentliche Kassen.
    – Beendigung aller Beteiligung an irgendwelchen Unternehmen der Finanzbranche.
    Zu fragen ist zudem jeweils, ob bzw. wie lange die Auflagen in die Zukunft hinein gelten sollen, nachdem allfällige „Rettungsmassnahmen“ ausgelaufen sind.
    Speziell bei der „SWISS“ wäre zu prüfen, wieweit überhaupt CH-Hilfen infrage kommen, da das Unternehmen sich in ausländischem Eigentum befindet.
    Das alles ist durchaus realistisch und zumutbar; schliesslich wird kein Unternehmen gegen seinen Willen gezwungen, staatliche Hilfen, und damit die Auflagen, anzunehmen.
    Alles andere Vorgehen wäre lediglich Torheit bzw. Schwäche der Politik und würde mit Champagnerkorken-Knallen hinter verschlossenen Türen quittiert (wie weiland 2008/09 bei der UBS). Wollen wir das wirklich noch einmal?

  2. Guten Morgen
    Wie oben erwähnt, bin auch ich der Meinung, dass die Rettung der Swiss/Edelweiss nur mit Umweltauflagen gerettet werden soll. Insbesondere auch keine steuerliche Vergünstigungen und eine Ticketabgabe.

  3. Danke euch! Gefühle? ich habe “ein schlechtes gewissen”, weil es mir besser geht als vorher: besser velofahren in Winterthur, ruhiger, mehr zeit – dank der angst der Zuhausegebliebenen … ich werde der coronazeit ironischerweise nachtrauern.
    das schlimme eingreifen des Bundesrats mit seinen Massnahmen kann ich immerhin nachvollziehen (wegen who und chinesischem “vorbild”), aber nun der Ratsbeschluss zur Fliegerei ist unverzeihlich. ja, von überall her protestieren! die etwas andere Idee und Formulierung mit dem Gemeinwohl ist prima.
    gruss! ruedi

  4. Um eine integrale Lösung der Swiss zu finden, sollte man sich mit den Fakten auseinandersetzen und nicht nur mit den Visionen.
    Fakt ist, dass bei der Swiss bis zu 9000 Tausend Jobs auf dem Spiel stehen – und mit der Tragik von so vielen Einzelschicksalen sollte man in einer Notzeit nicht ein politisches oder ideologisches Spielchen treiben und Macht und somit Gewalt auf den ausüben, der in der Not ist, sondern realistisch und unbürokratisch überlegen, was das Beste fürs Ganze ist – den Einzelnen, die Firma, Den Staat, das System.
    Wenn du ein Kind hast, das vor dem ertrinken ist, dann erwartest du auch nicht, dass es dir zuerst bestätigt, dass es in Zukunft seine Ämtli erledigt, schön artig ist und den Eltern folgt und ihren Willen erfüllt und sich integral in der Familie verhaltet, bevor du ihm das Überleben ermöglichst. Nur wenn du seine Not, seinen Schmerz fühlbar in deinem Herzen integrieren kannst und gleichzeitig dein eigenes Potential der Nächstenliebe, Kraft, Fülle und Möglichkeit siehst, spontan zu helfen, kannst du dieses Kind auch ohne zu zögern aus dem Wasser ziehen, umarmen und sagen: «schön, dass wir ein paar Meilen weiter zusammen gehen könne.» Vielleicht kommst du dann später auf die Erziehung und seine Ämtli zu sprechen aber in Zeitpunkt der Not machst du ihm keine Auflagen – du hilfst wenn es Sinn macht. Und es macht meistens Sinn, wenn dein Potential der Liebe und Fülle grösser ist als die Not deines Nächsten.

    Nur ist die Swiss nicht nur eine Person, sondern eine Firma, in der sehr viele Menschen arbeiten und eine Firma ist, die eine systemrelevante Grösse hat betreffend Arbeitslosigkeit (Mitarbeiter wohnen meistens in der Region um den Flughafen), Diesnsleister für Flug- und Ferienreisen und Dienstleister für den Transport von Lebensmittel (merhheitlich Import) und Waren (Import- und Exportwirtschaft). Ich denke nicht, dass es lebensnotwendig ist als Freizeitvergnügen zu fliegen. Die Umweltzerstörung durch die Zunahme von Flugbewegungen wegen Freizeitverkehr hat in den letzen Jahren sehr stark zugenommen und es kann so kaum weiter gehen, egal welche Treibstoffe wir verwenden. Der Mensch sollte grundsätzlich seine Mobilität lernen einzuschränken und nicht alles tun, nur weil er das Geld dazu hat. Unser Planet erträgt aus ökologischen Gründen eine solche Verschwendungssucht schlicht nicht. Wir hatten wohl keinen Zeitabachnitt, in dem es so einfach war, mittels Fernsehen die Dokumentationen über den letzen Winkel dieser Erde in die Wohnstuben zu bringen – aber gerade dies löst den Massentourismus geradezu aus, der die Umwelt zerstört. Wir müssen lernen uns zu begnügen mit der Schönheit eines Films, ohne mit der Gier des Haben wollens und selber erleben wollens die Paradiese dieser Erde bereisen zu wollen und sie somit zu zerstören, weil es schlicht keinen nachhaltigen Tourismus gibt und nie geben wird! Alle Mobilität verbraucht Energie und erzeugt Abfall. Da wir als kleines Land weder die Nahrungsmittel selber produzieren können (zumindest mit der derzeitigen Landwirtschaft) und faktisch ein Exportland sind, sollten wir eine im internationalen, ja globalisierten Luftverkehr eine leistungsfähige Fluggesellschaft haben, die die Ware konkurrenzfähig transportiert. Und dafür braucht es einen Bruchteil der Grösse, die die Swiss zur Zeit hat. Meistens werden aber Menschen und Ware im gleichen Flugzeug transportiert, was Sinn macht bei guter Auslastung. Also wir erkennen, dass zumindest aus gewissen Gründen die Swiss wichtig ist für unser Land, als Arbeitgeber und als Wirtschaftsmotor und auch Steuerzahler und es uns nicht einfach egal sein kann, wenn sie pleite geht. Der Flughafen Zürich ist ein Wirtschaftsmotor für die ganze Schweiz und deshalb sollten wir auch als Schweizer solidarisch sein mit einer Firma, die ja nicht marrode war in der Vergangenheit und zur Zeit in erster Linie auch nur ein Liquiditäsproblem hat, die Löhne, Treibstoffe, ausstehende Rechnungen etc. zu bezahlen. Ob die Fluggesellschaft allerdings langfristig überleben kann und der Flugverkehr bald wieder stark zunimmt und die Kosten zumindest deckt, ist allerdings fraglich und wir sollten uns auch fragen, ob wir dies überhaupt wollen. Deshalb sollten wir zur Zeit nicht Auflagen machen, die die Fluggesellschaft in einem globalisierten Markt mindestens kurz- und mittelfristig gar nicht erfüllen kann, sondern wir sollten mit dem Kredit die Liquidität und die Mehrheit der Arbeitsplätze kurzfristig sicherstellen. Wir sollten aber auch weise genug sein mit den Steuergeldern vorsichtig um zu gehen und nicht in ein Helfersyndrom fallen. Es ist schlussendlich die Marktwirtschaft, die danach schreit, keine staatliche Regulierung zu bekommen, weil sie angeblich selbst alles besser zu regeln versteht. Dies kennen wir auch schon von den Banken…. Dabei sollte man die Auszahlung von Dividenen jährlich auf 30 % reduzieren. Schlussendlich sollen die Aktionäre auch das Risiko mittragen, wenn sie keine Reserven anlegen wollen – dies ist Marktwirtschaft. Wir sollten der Fluggesellschaft Swiss und Edelweiss die Auflage machen, dass das Geld innerhalb von 10 Jahren zurückbezahlt wird inkl. Verzinsung (wenn nötig halt vom Mutterkonzern Luftthansa), ansonsten die ganze Flotte und seine Infrastruktur an den Schweizer Staat übergeht. Dann kann der Staat durch Umbau den Warentransport sicherstellen und auch Gemeinwohlökonomie and andere Gesichtspunkte umsetzen. Aber solange wir noch für Fr. 50.—mit Billigfluggesellschaften nach London zum Weihnachtshopping fliegen können, sind wir noch weit weg von einem vernünftigen Flugverker von Privatpersonen. Die Start- und Landegebüren müssen generell steigen und Mindestpereise eingeführt werden. Und weil es dijenigen die fliegen die ganze Umweltzerstörung vom Fliegen auch verursachen, denke ich, sollten sie die ganze Corona-Kriese auch lösen mit einer zusätzlichen Ticketabgabe pro Flug mit Fr. 40.—die Kredite des Bundes finanzieren. Dies würde nicht die Fluggesellschaft selber treffen, sondern diejenigen, die das Angebot nutzen und vielleicht dadurch intelligenter handeln. Wir sollten in einem globalisierten Wettbewerb versuchen, die selben Bedingungen für alle Fluggesellschaften gleich zu machen und nicht Marktverzerrungen kurzfristig einführen, die nur dazu führen, dass einzelne Fluggesellschaften langfristig ausbluten und nicht mehr konkurrenzfähig sind. Dann versuchen wir unsere politische oder ideologische Position als eine Position der Macht und Stärke auf eine einzelne in Not geratene Fluggesellschaft auszuüben. Dies scheint mir kein integraler Weg zu sein, sorry. Schlussendlich geht es nicht um die Firma, sondern um die Menschen, die dort arbeiten. Also können wir bei allem Respekt von Visionen – und wir müssen Visionen haben und auch die Gemeinwohlökonomie langfirstig umsetzen können – nur Systeme Ändern durch Auflagen, die gleiche und faire Bedingungen für alle schaffen, ohne die Vison aus den Augen zu verlieren. Aber jetzt ist eine Notsituation – und wir sollten nicht aus politischen, sondern menschlicher Solidarität und Mitgefühl sofort handeln.

    1. Danke Herr Imbach für Ihren ausführlichen Diskussionsbeitrag. Ihrem Standpunkt, dass wir uns nicht nur von unseren Visionen leiten lassen sollten, möchte ich Ihnen folgendes entgegenhalten. Die Mainstream-Politik ist ja ziemlich pragmatisch und dafür leider auch oft visionslos.
      Wir wollen hier bewusst neue Wege gehen und damit neue «Farbtöne» ins Gespräch bringen. Der junge Vordenker und Bestsellerautor Rutger Bregmann schreibt im Nachwort zu seinem sehr lesenswerten Top-Bestseller ‘Utopien für Realisten’: «Der Weg vom Ideal zur Realität fasziniert mich seit jeher. Wie Otto Bismarck sagte: ‘Politik ist die Kunst des Möglichen.’ Den Nachrichten von Washington bis Westminster nach könnte man den Eindruck gewinnen, dass es tatsächlich so ist. Aber es gibt noch eine andere Art von Politik, und zwar eine sehr viel Wichtigere. Ich meine eine Politik, in der es nicht um Regeln, sondern um Revolutionen geht – nicht um die Kunst des Möglichen, sondern um die Kunst, das Unmögliche unvermeidlich zu machen.» In der aktuellen Situation sind wir schon ganz zufrieden, wenn neue Wege und Konzepte wie ‘Gemeinwohlökonomie’ oder ‘Grundeinkommen’ immer breiter diskutiert werden und dadurch allmählich an Akzeptanz gewinnen. Der oben erwähnte Bestseller liefert übrigens besten Stoff dazu.

      1. Das finde ich eine schöne Definition: «Politik ist die Kunst, das Unmögliche unvermeidlich zu machen». Wie sich die menschliche Gesellschaft seit Bismarck doch entwickelt hat!

    2. Lieber David
      Dein Vergleich der Swiss mit dem Jungen, der im Eis einbricht und gerettet werden muss, hinkt! Ich würde die Swiss eher mit einem übermütigen Jungen vergleichen, der aufs Eis geht ohne die Warntafeln am Ufer zu beachten und dann prompt im dünnen Eis einbricht.
      Die Swiss hat nämlich im Zuge der übermütigen – um nicht zu sagen der euphorischen –Strategien der Tourismusbranche in letzter Zeit viele neue Flugzeuge gekauft, die sie nun nicht mehr braucht. Warnungen der Epidemiologen vor einer nächsten Virus- Generation mit anschliessender Epidemie oder sogar Pandemie gab es ja schon länger, nur hat sie niemand beachtet.
      Genauso unvernünftig sind auch die Raser auf unseren Strassen die unnötige Unfälle verursachen oder die Variantenskifahrer die in einer Lawine landen und mit hohen Kosten und hohem technischen Aufwand gerettet werden müssen.
      Dem aus dem Eis geretteten Jungen dürfen wir, so meine ich, durchaus die Auflage mitgeben, in Zukunft vernünftiger zu sein. Eine gemeinwohlökonomische Hausaufgabe von der Swiss zu verlangen ist nichts weiter als das. Ich finde es stossend, wenn Firmen solche risikoreichen Unterfangen wagen, nur um noch mehr Geld zu verdienen, und der Staat, also wir Bürger bezahlen müssen, wenn die Sache schief geht.

  5. Das finde ich eine schöne Definition: «Politik ist die Kunst, das Unmögliche unvermeidlich zu machen». Wie sich die menschliche Gesellschaft seit Bismarck doch entwickelt hat!

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